Die Behandlung der Depression sollte individuell auf den Patienten abgestimmt sein. Standard ist die Kombination von Gesprächen oder Psychotherapie und Antidepressiva
Was hilft bei Depressionen? Bei sehr leichten Verlaufsformen können unter Umständen Sport- und Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren, regelmäßige hilfreiche Gespräche oder auch Antidepressiva oder pflanzliche Heilmittel helfen, wie spezielle, vom Arzt verordnete Johanniskrautextrakte. Dabei ist auf mögliche Nebenwirkungen, wie zum Beispiel besondere Lichtempfindlichkeit zu achten. Saisonale depressive Episoden – die in der dunklen Jahreszeit auftreten – sprechen eventuell auf eine Lichttherapie an.
Drei Grundpfeiler der Therapie
In den meisten Fällen baut die Behandlung der Depression jedoch auf drei Grundpfeilern auf:
- Behandlung mit Antidepressiva (Pharmakotherapie)
- psychotherapeutische Verfahren
- zusätzliche therapeutische Maßnahmen wie körperbezogenen Therapien (Ergotherapie, Bewegungstherapie) oder sozialpädagogische Maßnahmen, zum Beispiel am Arbeitsplatz.
Die besten Erfolge bringt eine an der Person sich orientierende Depressionsbehandlung, welche die für den jeweiligen Patienten individuell beste Kombination aus den drei
Bereichen zusammenstellt.
Dafür sollte der Behandelnde den Patienten als Individuum mit persönlichen Beschwerden und Problemen sehen und überdies ausreichend Erfahrung bei der Therapie von
Depressionen mitbringen. Über die Qualifikation eines Therapeuten informieren zum Beispiel entsprechende Berufsverbände.
Stationäre Behandlung wenn nötig
Bei sehr schweren Depressionen, bei denen ambulante psychotherapeutische und medikamentöse Behandlungsmethoden nicht ausreichend greifen, wird die Betreuung im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (eventuell mit "Depressionsstation" als spezieller Behandlungseinheit) nötig. Dies gilt insbesondere bei akuter Suizidgefahr, bei lang anhaltendem Verlauf, der sich ambulant nicht bessert, wenn bisherige Therapien nicht helfen, bei schwierigen sozialen Problemen oder bei gleichzeitig vorliegenden schweren körperlichen Erkrankungen.
(Quelle: Apotheken Umschau, vom 07.04.2017)